News Detail

30.09.2016

Reisebericht Honeymoon Küsten-Dünentour 09/2016

Nach unserer ausgelassenen Hochzeitsfeier am 17.9.2016 begannen wir 2 begeisterten Bergstraßen- und Kehrenbiker am 19.9.16 unsere Reise nach Marrakesch. Nach einem halben Tag in dieser quirligen Abendlandmetropole machten wir uns am darauf folgenden Tag auf den Weg nach Sidi Rbat. Nach einer Fahrt über die Autobahn erreichten wir am Abend unsere Unterkunft direkt am Atlantik gelegen.

Hier wurden wir äußerst freundlich empfangen und bezogen unsere Räumlichkeiten in diesem traumhaft gelegenen Haus, mit Blick auf den unendlichen Strand. Beim gemeinsamen Abendessen mit unseren Reisebegleitern und Hannes, lernten wir uns näher kennen und bekamen den ersten Überblick über unsere bevorstehende Erlebniswoche. 

Ausgeruht nutzten wir den nächsten Tag zur Akklimatisierung und Erkundung der Umgebung. Nach einem ausgedehnten Spaziergang entlang des Strandes, einem mittels einheimischen Führers geführten Streifzug durch den naheliegenden Nationalpark (verschiedenste Wasservögel) und dem kläglichen Versuch (lag am eigenen Können und nicht an den ausreichend hohen Wellen) im Atlantik Wellen zu reiten, stärkten wir uns nochmals gemeinsam am Abend mit den vorzüglichen Speisen unseres persönlichen Hausbetreuers Abdul. Aufgrund des immensen Witzrepertoires unsres Endurocompanions Johann war auch eine überaus lustige Woche gesichert. 

Mit gespannter Erwartung fassten wir nach dem Frühstück am nächsten Morgen unsere tiptop im Sonnenschein glänzenden KTM 450er aus. Nach einer kurzen Unterweisung an den Geräten und einfachen Fahrertipps durch Hannes, starteten wir in unser Enduroabenteuer Richtung Süden.

Vorbei an unscheinbaren Häusern der Einheimischen, ging es schnurstracks ins Gelände und als Herausforderung gleich auf dem unbekannten sandigen Untergrund. Aufgrund unseres zurückhaltenden Tempos auf dem ungewohnten Terrain wurden wir bereits in den ersten Fahrstunden ganz schön gefordert. Hannes hatte uns jedoch gut unter Kontrolle und legte ausreichend Pausen ein, um uns Erholung zu gönnen und mit weiteren Fahrtipps die weiteren Reisekilometer zu erleichtern. So machten wir mit den ersten Sandhügeln ebenso unsere Bekanntschaft, wie mit ausgedehnten Steppengelände. Wie es sich für motivierte Endurer gehört, testeten wir natürlich auch die Standhaftigkeit unserer Maschinen, aufgrund des einen oder anderen Hoppalas (so trainierten wir noch zusätzliche Muskelgruppen). Unbeirrt zogen wir schön langsam ein wenig mehr am Gasseil und streiften so, mit regelmäßiger Sicht auf den Atlantik, vorbei an Steilküsten und erreichten so unseren Treffpunkt zum Mittagessen in einem Lokal direkt am Wasser. Dort erwartete uns bereits Marion, die bessere Hälfte von Hannes mit Ursula der Begleitung unseres Mitstreiters. Nach einem großen durstlöschenden Schluck aus der Flasche, nutzten wir die Pause zur Erholung. Unsere Frage an Hannes, ob die restliche Reise ebenso kräfteraubend sein wird, beantwortete er gelassen mit „Ist abhängig von eurem Speed, denn umso schneller Ihr unterwegs seid, umso einfacher wird das Handling im Gelände.“ Als distanz - und geschwindikeitserprobte Reiseendurofahrer, ließen wir diesen Tipp bis nach der Pizza in uns sacken. Gestärkt und einigermaßen ausgeruht machten wir uns auf die 2te Etappe des Tages, durch steiniges und schottriges Gelände a`la Erzberg, jedoch mit herrlichen landschaftlichen Eindrücken (unendliche Berg- und Hügelformationen, Kaktusfeigenfelder etc.). Auf dem etwas festeren Untergrund beherzten wir auch den Gastip von Hannes und merkten sehr bald wir recht er hatte. So erreichten wir am späten Nachmittag unser Tagesetappenziel Sidi Ifni. Nach dem Einchecken in einem sehr gemütlichen Riad, Durstlöschen mit Bier und Wein und entsprechender Entstaubung unserer Körper, trafen wir uns zum an die französische Küche angelehnten Abendessen, wo wir gemeinsam unsere Erlebnisse des Tages austauschten.

Nach einer guten Mütze Schlaf starteten wir am nächsten Morgen in unseren 2ten Tag. Da wir am Gas geben Freude gefunden haben, genossen wir die Fahrt immer mehr und düsten wiederum entlang der Küste bis ins Landesinnere zu einem alten Fort. Immer wieder überwanden wir spannende und herausfordernde Streckenabschnitte. Von dort fuhren wir wieder Richtung Küste, meisterten unsere höchste Erhebung mit einer steilen Auffahrt auf einen steinigen Hügel, in der Nähe der Küste, wo wir dann weiter über eine hohe Sanddüne abwärts am Strandabschnitt Plage Blanche unsere Begleiter trafen, welche bereits ein wohlschmeckendes Picknick vorbereitet hatten. Mit dem Gefühl das Gelände immer besser bewältigen zu können, machten wir uns danach wieder durch ausgetrocknete Flussbette und einigen Bergetappen auf in das Landesinnere, um dort unsere Übernachtung im Fort Bou Jerif anzutreten. Aber vorher durften wir unser Fahrkönnen noch auf einigen Sandhügeln ausgelassen testen. Auch hier verbrachten wir eine ruhige und angenehme Nacht mit einem umwerfenden Sternenhimmel (Strom aus ab 22:00, wie romantisch).

Mitten im Nichts starteten wir in unseren vorletzten Reisetag. Wieder zurück über Sand und Schotterpisten und durch Flussbette mit laufend umwerfenden Landschaftspanoramen und dem mittlerweile gewohnten Speed, erreichten wir wieder Sidi Ifni zur Kaffeepause. Der Küste entlang mit dem Blick auf unendliche Strände, Steilküsten machten wir wieder Mittagspause in dem Strandlokal des ersten Tages. Mit der Erfahrung von bereits einigen hundert Kilometern, machten die letzten Streckenabschnitte des Tages im Gelände zu unserem Strandhaus umso mehr Spaß. Auch auf dieser Strecke widmeten wir uns spannenden Sanddünen an der Küste.

Wie jeden Tag ließen wir den Tag bei einem guten Glas Wein und wiederrum einem hervorragenden Menü unseres Abduls ausklingen, ohne die tägliche Witzorgie von Johann auszulassen. 

Der letzte Reisetag führte uns nach Agadir. Gleich nach dem Start wussten wir die perfekte Organisation der Reise durch Hannes zu schätzen. Ein unglücklicher Umfaller einer unserer Maschinen auf einen großen Stein und dem damit verbundenen Schaden des hinteren Kettenkranzls, wurde durch einen rasch organisierten Austausch des kompletten Hinterrades sofort entgegengewirkt und so konnten wir ohne große Verzögerung unsere Reise fortführen. Hierbei durchquerten wir wiederrum ein für uns bis jetzt unbekanntes Terrain in der Nähe vor Agadir. Durch eine unendlich hügelige dunkelsandige Gegend mit vielen Eukalyptusbäumen und Sträuchern. Geile Selfies von uns auf der Maschine mit Kamelen im Hintergrund inklusive. Auch hier genossen wir das Gefühl der Freiheit und der motorisierten Bewältigung dieses Naturabschnittes. Man kann es nur einer entsprechenden Sondergenehmigung für Hannes zuordnen, dass wir in Agadir an allen nur vorhandenen Abschrankungen und entlang von Fußgängerpromenaden direkt am Kai des Hafens vor einem Fischrestaurant unsere Gefährte abstellten. So genossen wir mit unseren Weggefährten aus dem Begleitfahrzeug ausgezeichnete Fisch- und Meeresfrüchtegerichte direkt in der Marina von Agadir.

Mit einem lachenden und weinenden Auge setzten wir den letzten Abschnitt unserer Reise fort. Hierfür hat sich Hannes noch ein beeindruckendes Sanddünenstück an der Küste für uns ausgesucht.

Mit unseren in diesen 4 Tagen erworbenen Hardendurokünsten meisterten wir auch diese Herausforderung und hatten sichtlich Spaß an diesem Sandgewühle. Die letzten Kilometer zu unserer Unterkunft gaben wir nochmal so richtig Stoff und mit einem schon kleinen Dakar Feeling beendeten wir unsere 4-tägige Motorradtour. Mit Witz und guter Stimmung ließen wir auch diesen Tag ausklingen. 

Den letzten Tag des Packages verbrachten wir wieder am Strand und ließen die Eindrücke der Woche und der Umgebung auf uns wirken.

Mit ein paar Schrammen am Gerät, welche von Hannes nach einem äußerst kulanten Obolus von uns wieder verschwinden werden, sowie einigen blauen Flecken an unseren Bodys machten wir uns danach noch auf eine 1-wöchige Rundreise durch die schönsten Städte und Landschaften Marokkos. 

Wir können nur voller Begeisterung von unserer durchgeführten Reise berichten und danken nochmals dem gesamten Team. Eine Wiederkehr in absehbarer Zeit ist nicht auszuschließen, denn sowohl das Land und Leute, als auch die Organisation haben unsere Erwartungen bei weitem erfüllt und so können wir auf eine unvergessliche Hochzeitsreise zurückblicken.

Ganz liebe Grüße

SANDRA + HELMUT NEUHOLD