Küsten- / Dünentour 9. bis 16. April 2013
Mit Andi, Martin, Knut, Christian und meiner Person traf eine bunt zusammengewürfelte Truppe aufeinander, die, so unterschiedlich die einzelnen Charaktere auch waren, durch die gemeinsame Leidenschaft zum Motorradsport – ohne Zeit zu verlieren – eine mannschaftlich-freundschaftliche Verbindung aufbaute.
Hannes hatte die Wiener Teilnehmer ein dreiviertel Jahr davor in Wien besucht und bei einem Bierchen Einblicke in die Anforderungen gewährt.
Vom Eintreffen in Agadir bis zur Abreise: Die von ihm ausgewählten Unterkünfte und Restaurants waren erstklassig. Hannes ist ein Feinspitz, der keine halben Sachen macht. Unterstützt wurde er dabei von Marion, die im Begleitfahrzeug mitfuhr und uns organisatorisch absicherte, sowie von Mohammed, unserem Fahrer und Mechaniker.
Unterwegs waren wir einmal in einem Schloss, einmal in einem Fort untergebracht – schon alleine von der Lage her beeindruckende Monumente mitten in der Einöde. Im Vorfeld wurde uns von den offiziellen Stellen mitgeteilt, dass die Streckenführung unbedenklich sei und das war auch gefühlsmäßig der Fall. Marokkos Einwohner sind sehr aufgeschlossen, gemäßigt und freundlich, weitab von islamistischer Strenge. Bei den Dorfdurchfahrten standen oft begeisterte Kinder links und rechts am Straßenrand und reckten uns ihre Hände zum Abklatschen entgegen, was wir auch sehr gerne taten. Viele Menschen winkten uns zu, viele Autofahrer begrüßten uns mit Licht oder machten uns bereitwillig Platz.
Es standen hauptsächlich 400er EXC Enduros von KTM in bestem Zustand zur Verfügung, perfekt gewartet, jeden Morgen frisch gereinigt, betankt und geschmiert vom Schrauber und guten Geist Mohammed. Die Bikes gingen ausgezeichnet – kleine Defekte wurden vom Chef, der alles kann, sofort behoben (ein kleines Leck im Schlauch und ein Körnchen Sand im Vergaser).
Kaum zu glauben, dass die Maschinen soviel mitmachen und aushalten könnten. Seitens der Streckenführung gab es keine Gnade. Ein permanenter Wechsel der Fahrbedingungen. Von tiefstem, weichem Sand, der sie auf Dünen bis zu den Achsen einsinken ließ, über spitze Steine, Schotter- und Steinstraßen, nasse Felsen, harten, weichen, trockenen und nassen Sand, Erde, Kies, Salz- und Süßwasserdurchfahrten oder Schlammrillen – wir haben die Bikes mit ordentlich Zug am Gas drüberlaufen und springen lassen, so dass ihnen nichts erspart blieb.
Hannes hat uns dabei großzügig Spielraum eingeräumt und auf eine ausgewogene Dosis an Schwierigkeitsgraden geachtet – sorgfältig auf unsere Möglichkeiten angepasst. Es sollte uns jeder Wunsch erfüllt werden. Diejenigen, die noch zusätzlich Kraft in Sonderprüfungen lassen wollten, wurden nicht enttäuscht. Er hat es verstanden, ein freundschaftliches, ja familiäres Klima zu vermitteln, was sehr gut ankam und in die positive Stimmung passte. Überhaupt ist zu bemerken, dass er unrund wird, wenn auch nur die Möglichkeit besteht, dass sich Einzelne vielleicht nicht wohl fühlen könnten. Er will unbedingt jeden Einzelnen zufrieden stellen – was ihm bei uns ganz klar gelungen ist. Dabei hat er sich um Bedürfnisse jeder Art gekümmert. Egal ob Einkaufs-, Bekleidungs- oder Organisationswünsche, fahrtechnische Fragen, Blasen an den Händen, Fotos oder Filme. Wenn an ihn Wünsche herangetragen wurden, hat er sie motiviert und zuverlässig erfüllt – der Job macht ihm offenbar Freude.
Die gemeinsamen Essen haben sich, abgesehen davon, dass uns nur Köstlichkeiten vorgesetzt wurden, heiter und kurzweilig gestaltet.
Der Mix aus guter Stimmung, Zusammenhalt, die uns von Hannes voller Optimismus zugeführten Schwierigkeitsgrade sowie die 6 bis 7 Stunden Fahrzeit pro Tag brachten uns deutliche fahrerische Steigerungen und Speed :)
Auf der Helmkamera ist der Vergleich zwischen der Fahrkunst des ersten und des letzten Tages schwer augenfällig. Ich persönlich habe auf den Pisten den Drift und neue Haftgrenzen gefunden und bin schon gespannt, was meine Hausstrecke darauf antworten wird... :)
Eine bessere Fahrschule kann ich mir nicht vorstellen, daher werde ich auf die Wüsten- Bergtour nicht verzichten können.
Wir durften ein unvergessliches Abenteuer erleben, der Wiedereinstig in den Alltag fällt nach solchen Erlebnissen nicht leicht.
Vielen herzlichen Dank an Hannes, Marion und Mohammed.
Andi, Martin, Knut, Christian und Christian